Kunst mit Spaghettisoße
Kürzlich machten eine Kollegin und ich eine Erfahrung mit Kunst, sind wir
doch nur Hobbymalerinnen, ja, gar Herd- und Küchenkleckser, die Spritzer von der Tomatensoße sehr gut im Bild einbauen können, denn kochen und malen harmonieren miteinander,
farblich allemal.
Problematischer wird es nur, wenn das klingelnde Handy neben dem Pinsel in der einen und dem Schneebesen in der
anderen Hand ans Ohr geklemmt werden muss. Aber auch das bekommt eine sich etwas Eigenes schaffende, durch Spaghetti inspirierte Kreativ-Omi in Nullkomma nix in den Griff. Nun
also zu unserer Erfahrung mit der großen weiten Welt der Künstlerkompetenz!
Für eine Teilnahme an einer Ausstellung, von uns 125%
überzeugt und mit geringem Selbstvertrauen bewaffnet, begaben wir uns in die Fänge der Kunstsachverständigen. Die Kommission, welche aus 2 Kompetenzen zu bestehen schien,
musterte kritisch und ohne Worte und Gefühlsregungen unsere mit Stolz gefüllten Bewerbungsmappen. Nach ca. 2 Minuten intensiven Interesses an den Verwirklichungswerken der
Nicht- Akademiker und Autodidakten ging man dazu über, uns die Namen zweier uns gänzlich unbekannter Personen zu nennen. Sicherheitshalber verneinte ich, diese zu kennen, denn
wer weiß, vielleicht handelte es sich um Künstler, Politiker oder Comedian. Bei einer Kochsendung hatte ich sie jedenfalls noch nicht
gehört.
Möglicherweise hatte man sie sogar erfunden, um einen Ehrlichkeitstest zu machen!
Um aber auch dem
Heim- und Herdkreativismus eine Chance zu geben und guten Willen zu zeigen, nahm man unsere Werke für 2 Monate in Gewahrsam, um sie wiederum einem noch erlesenerem
Entscheidungsgremium vorzulegen, das über unsere kritiklosen und nur aus reiner Freude am Kreativsein entstandenen Werke entscheiden
sollte.
Um es kurz zu machen: Wir fielen durch, man wollte uns nicht, die große Kunst hatte uns besiegt.
Unser Fazit: Sei auf der Hut vor Fragen kompetenter Leute!!
Wir bleiben unserem Stil treu
und werden an den Klischees weiterarbeiten, malen weiterhin Bilder, die beim Friseur um die Ecke ausgestellt werden, nicht mit einem LKW zur Ausstellung gefahren und mit vier
Möbelpackern hineingetragen werden müssen. Abgesehen davon passen die ja gar nicht in die Küche.
Beim nächsten Mal jedoch werde ich mit der Frage
kontern: Sagt Ihnen der Name „Dick Brave“ etwas?
Auf die Antwort bin ich mal
gespannt!
Also dann, im Namen der Kunst in Tomatensoße
Bis bald
Ingrid

Hier ist der Beweis für Küchenkunst!
Duch geschicktes Inszenesetzen der Soße erzielt man eine geradezu
faszinierende Integration der Punkthaftigkeit und somit ein grandioses Zusammenspiel der Form und Farbgebung ohne Koch-und
Geschmacksverlust!