Das Klinikleben lernte sie während ihres Aufenthaltes mit all seinen Facetten kennen. Die Patienten, meist junge Leute, ob
männlich oder weiblich, litten in der Mehrzahl an Depressionen, manche hatten auch versucht, ihrem Leben ein Ende zu setzen oder schlugen sich zumindest mit dem Gedanken. Ein
großer Teil befand sich wegen des Borderline – Krankheitsbildes in Behandlung, welches sich in einer Persönlichkeitsstörung oder einem falschen Selbstbild äußerte. Oft ist
diese Erkrankung von Selbstverletzungen und gestörten Beziehungen geprägt.
Häufig machten auch die Folgen starken Drogenkonsums eine Einweisung in eine
Klinik notwendig. Sie traf hier auf Menschen, die mit unterschiedlichen Angst- und Panikzuständen zu kämpfen hatten. Durch das Zusammenleben und die Aufgabenteilung bot die
Klinik ihren Bewohnern einen strukturierten Tagesablauf und das Angebot an Beschäftigung war vielfältig. Ergotherapie und Sport schafften zusätzlich die Möglichkeit, dass die
Patienten sich verausgaben und angestaute Aggressionen abgebaut werden konnten.
Meistens lief das Miteinander friedlich ab, weil man sich hier
gegenseitig therapierte durch Gespräche oder Sport und Spiele. Jedoch gab es auch gelegentlich Streit und Schwierigkeiten, wenn Patienten gegen die Regeln verstießen. Oder man
ging nach ein paar Tagen wieder, da man den Behandlungserfolg anzweifelte.
Der größte Teil aber verbrachte mehrere Wochen oder Monate damit, gegen die
seelischen Probleme anzukämpfen und so mancher würde sich nach kurzer Zeit wieder in die Klinik begeben müssen. Für sich selbst wünschte sie sich, dass sie in Zukunft ihr
Leben gesund weiterführen konnte, ohne ständige Angst vor einem erneuten Ausbruch der Krankheit.