Um ein paar Sachen zu holen, fuhr Jan mit ihr nach Hause. Sie waren alle vor ihr da, parkten ihre Autos vor dem Haus und
standen unbeteiligt in den Hauseingängen.
In der Wohnung sah Jan das Chaos, dass sie angerichtet hatte, das Notebook auf dem Wohnzimmertisch, auf dem
Boden verteilt ein Gewirr aus Kabeln, daneben das Telefon und auf dem Sofa den Stapel mit der losen Blattsammlung. Am Tag ihres letzten Ausfluges versuchte sie noch, den
Fernseher, das Telefon und den Computer mit den Kabeln zu verbinden, dann ließ sie einfach alles stehen und liegen und machte sich auf den Weg.
Der
Kühlschrank war leer, nichts konnte darin verderben, die letzten Vorräte, ein Rest Ziegenkäse, Tomaten und etwas Brot und Marmelade hatte sie aufgegessen, als sie lieber
sterben wollte, anstatt die Wohnung je wieder zu verlassen.
Jan schaute sie mitleidig an, dann packten sie ihre Tasche mit den benötigten
Kleidungsstücken zusammen. Er sagte nichts mehr, beseitigte das Kabelgewirr, danach verließen sie die Wohnung und fuhren zurück.
In den nächsten Tagen
hielt sie sich überwiegend bei ihrer Mutter auf. Die ältere Dame kümmerte sich rührend um sie, und sie fühlte sich in ihrer Gegenwart einigermaßen sicher, wich jedoch kaum von
ihrer Seite.
Die Fenster hielt sie geschlossen, um das Zwitschern der Vögel nicht hören zu müssen. Der Kühlschrank klang bedrohlich laut, und im Haus
hämmerte ihr Bruder an den alten Türrahmen herum. Er hatte eine andere Tür zum Flur eingebaut, sicher weil man sie dann besser kontrollieren konnte. Die meiste Zeit verbrachte
sie auf dem Sitzecke eingehüllt in eine Decke, damit sie sicher war vor den Beobachtern auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Sie weinte sehr viel,
und ihre Mutter versuchte sie zu trösten, indem sie sie wie in Kindertagen in den Arm nahm und an sich drückte. Ab und zu schaltete sie das Radio wieder an, aus dem sie jetzt
die Stimmen von Freundinnen und Verwandten aufforderten, ihren Kampf erneut aufzunehmen und das Haus zu verlassen, um ihnen zu folgen. Sie wusste, dass es noch nicht vorbei
war.